Interaktionsroutinen und Kommunikationsabsichten

Unter Interaktion ("Miteinanderhandeln") verstand die US-amerikanische Soziologie einen Terminus, der das soziale Element des Handelns kategorisiert. Von der Linguistik wurde dieser Terminus übernommen, um die grundlegende Gemeinsamkeit von Kommunikation beim Sprecher und Hörer zu bezeichnen. Ein vorrangiges äußeres System attribuiert den Sprechern und Hörern als Handelnden eine gewisse Anzahl von Rollen, die es sprachlich zu verwirklichen gilt. Aus diesem Ansatz entwickelte sich ein sprecherorientierter Ansatz der gesprächs-analysierenden Soziolinguistik, dessen Ziel darin besteht, Strategien zu erfassen, die ein Sprecher benutzt, wenn er sein lexikalisch-grammatikalisches, soziolinguistisches und anderes Wissen dazu benutzt, kontextua-lisierte Mitteilungen zu produzieren oder zu interpretieren.
Hieraus lassen sich dann soziale Handlungsanweisungen ableiten, die die einzelnen Interaktionspartner beim Handeln befolgen. Dabei richten sich die so ermittelten Interaktionsroutinen nach diversen Kommuni-kationsabsichten.

Literatur:
J. J. Gumperz, Discourse Strategies, Cambridge 1982.
J. J. Gumperz, Language and Social Identity. Cambridge 1982.

 



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